Seit der Entstehung 1981 in den USA als „Formula SAE“ ist das Ziel des internationalen Hochschulkonstruktionswettbewerbs „Formula Student“ die interdisziplinäre und praxisnahe Ausbildung angehender Ingenieure. Studentische Teams aus aller Welt entwerfen und fertigen einsitzige Rennwagen und treten damit in Wettbewerben an. Neben den Fahrleistungen, die in verschiedenen dynamischen Disziplinen bewertet werten, werden auch die Konzeptentscheidungen, Konstruktionsleistung und Kostenplanung der Teams beurteilt. Hinzu kommt der sogenannte „Business Plan“, in dem die Teams fiktive Investoren für ihr Konzept überzeugen müssen. [1]

Bereits 2010 führte die Formula Student Germany (FSG), die jährlich auf dem Hockenheimring stattfindet, eine eigene Klasse für Fahrzeuge mit Elektroantrieb ein. Diese wurde auch von anderen Wettbewerben aufgegriffen und hat sich mittlerweile mit 110 Teams weltweit [2] etabliert.

Bei der nächsten Auflage der FSG (08.-13.08.2017) werden nun erstmals autonome Rennwagen am Wettbewerb teilnehmen. Zur Vorbereitung hatte die FSG bereits 2016 einen Konzeptwettbewerb ausgeschrieben, bei dem die Teams ihre Konzepte für die Durchführung eines solchen Wettbewerbs, mit Fokus auf mögliche Disziplinen und Sicherheitskonzept, präsentieren konnten. Mit den Teams der TU Darmstadt (DART-Racing, 2. Platz) und der TU München (TUfast, 3.Platz) konnten sich dort, hinter dem Gewinner Team der WHZ Zwickau, gleich zwei Teams von Uni-DAS-Universitäten in den Top3 platzieren. [3]

© Formula Student Germany e.V.

Im ersten Schritt werden die Fahrzeuge der Formula Student Driverless (FSD) noch eine große Ähnlichkeit zu konventionellen Formula Student Fahrzeugen aufweisen und nach wie vor über ein Cockpit verfügen. Dies ermöglicht den teilnehmenden Teams einerseits bestehende Fahrzeuge weiterzuverwenden und andererseits ihre Umfeldsensorik und Trajektorienplanung unabhängig von der Fahrdynamikregelung und ohne Eingriff in Fahrzeugführung zu testen.

Wenn das Fahrzeug autonom fährt, wird sich aus Sicherheitsgründen kein Fahrer mehr im Cockpit befinden. Stattdessen sind alle Fahrzeuge mit einem Notbremssystem, das per Funk ausgelöst werden kann, ausgerüstet. Weiterer Bestandteil des Sicherheitskonzeptes ist, dass sich während des Wettbewerbs keine Personen oder andere Fahrzeuge auf der durch Sicherheitsbarrieren abgesperrten Strecke befinden. Auch die Disziplinen orientieren sich stark an den bisherigen Klassen: dynamisch müssen sich die Fahrzeuge auf dem Rundkurs, beim Beschleunigungsrennen über 75 m sowie im Skid-Pad, einer quasi-statische Kreisfahrt, beweisen. In den statischen Disziplinen wird der Fokus auf die Bewertung der Entwicklung der autonomen Fahrfunktionen inkl. Umfelderkennung, Trajektorienplanung und Sicherheitskonzept gelegt. [4]

Bei der FSG 2017 werden 15 Teams aus 6 Ländern in der neuen Driverless-Klasse an den Start gehen. Darunter neben den bereits genannten Teams, DART-Racing und TUfast, mit dem Team KA-RaceIng vom KIT ein drittes Team aus dem Uni-DAS-Verbund. [5]

Das DART-Racing-Team ist bereits seit seiner Gründung 2005 eng mit dem Fachgebiet Fahrzeugtechnik der TU Darmstadt (FZD) vernetzt. Deshalb liegt es auf der Hand, dass DART-Racing auch bei der Entwicklung seines ersten Driverless-Fahrzeugs in Form von Abschluss- und Projektarbeiten sowie regelmäßigem Erfahrungsaustausch unterstützt wird.

 

 

[1] Formula Student Germany e.V.: What is the Formula Student Germany competition?, Zugriff 16.01.2017, Online verfügbar.

[2] Mazur, Daniel: Formula Student Electric - World Ranking List, Zugriff 16.01.2017, Online verfügbar.

[3] Formula Student Driverless 2016, Zugriff 16.01.2017, Online verfügbar.

[4] Hemer, S. und Seewaldt, S.: Startklar für die Formula Student Driverless, In: ATZ extra, Formula Student Germany, November 2016. Online verfügbar.

[5] Formula Student Germany e.V.: Registered Teams, Zugriff 16.01.2017, Online verfügbar.

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